Armut bedroht alle

Die Aktionswoche der Landesarmutskonferenz vom 18. bis 22. Oktober

Armut, Ungleichheit und Ausgrenzung gehören auch zu den Merkmalen der reichen Gesellschaften. Dies in Baden-Württemberg, Deutschland, Europa und weltweit. Die Covid-19-Pandemie hat diese Entwicklung noch beschleunigt. Sie sind – neben der gesundheitlichen Krise – zu Merkmalen der Pandemie geworden.

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Die Armutswochen

Die Landesarmutskonferenz will in der Aktionswoche 2021 dieser gesellschaftlichen Herausforderung einen Raum geben. Eine Woche lang werden tragen Argumente zusammengetragen und die Erfahrungen der Menschen zu hören und ihnen eine Plattform zu geben. (Landes-)Politik, Professionen, Öffentlichkeit stehen in Verbindung mit Menschen, die die Krise weit über ein Jahr ertragen. Maskenpflicht, sozialer Abstand, Verordnungen studieren, Statistiken und Zahlen hören, sich auf Impfungen vorbereiten. In einem weiteren Feld werden uns die wirtschaftlichen Folgen und Kosten der Pandemie nicht loslassen: die Staatsverschuldung nimmt in Deutschland immense Ausmaße an.

Die Pandemie COVID-19 hat vieles verändert, wird uns zu einem neuen Lebensstil zwingen, wird ein Mehr an Zusammenarbeit und weltweiter Solidarität erfordern. Dies fängt vor Ort an und setzt sich fort bis zu den globalen und internationalen Beziehungen. Niemand soll das Gefühl haben, allein zu sein. Dafür will die Landesarmutskonferenz auch mit ihrer Aktionswoche 2021 in Baden-Württemberg ein deutliches Signal setzen.

Die Aktionswoche der Landesarmutskonferenz thematisiert die soziale Ausgrenzung armutsbetroffener Menschen während der Pandemie. Es ist unverkennbar, dass die armutsbetroffenen und sozial benachteiligten Menschen von den Herausforderungen der Pandemie besonders getroffen sind. Wenn wir als Gesellschaft und Politik nicht gemeinsam gegensteuern, dann sind die sozialen Langzeitfolgen von Corona eine Verfestigung der Armut und der sozialen Ausgrenzung – und das in einem so reichen Land. Das können und wollen wir nicht zulassen!
Daher ist es umso wichtiger, dass sich die Betroffenen mit ihrer landesweiten Aktionswoche öffentlichkeitswirksam selbst zu Wort melden. Sie sind die Expert*innen in eigener Sache und verdeutlichen den enormen sozialpolitischen Handlungsbedarf. Wir müssen ihre Stimmen ernst nehmen und uns auch weiter dafür einsetzen, dass sie in den politischen Entscheidungen stärker berücksichtigt werden.

Heiner Heizmann, Armutsexperte von MDS und Delegierter für die LAK-BW

Die Landesarmutskonferenz

Seit 2012 haben sich Basisinitiativen, DGB-Gewerkschaft und Sozialverbände zusammen mit der Liga Baden-Württemberg zur Landesarmutskonferenz Baden-Württemberg (LAK-BW) zusammengeschlossen, um gemeinsam die landesweiten Armutsthemen in die Landepolitik einzubringen.

Das Besondere an der Landesarmutskonferenz Baden-Württemberg ist, dass hier von Armut und Ausgrenzung betroffene Menschen mit den Verbänden partizipativ an einem Tisch sitzen. Zu den Projekten der LAK-BW gehört die im Jahr 2003 gestartete, jährlich stattfindende landesweite Aktionswoche: Armut bedroht Alle!

Die LAK-BW hat die sozialpolitische Landschaft in Baden-Württemberg begonnen zu verändern. Die Arbeit wird ehrenamtlich geleistet, sie hat dadurch die Freiheit, sich sozialpolitisch zu äußern. In den Netzwerken bestehen auch Kontakte zu den Armutskonferenzen in Österreich und Vorarlberg, zu Hochschulen in der Schweiz, Zürich und Basel, und zu zivilgesellschaftlich Aktiven und Gewerkschaftern ins französische Elsass.

Ansprechperson

Simon Näckel

+49 711-2633 1181

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