Caritas-Kinderstiftungen als unverzichtbare Helfer in großer Not

Angesichts der aktuellen Diskussion über die Kindergrundsicherung und die Reform des Bürgergelds macht sich bei der Caritas und ihren Kinderstiftungen Ernüchterung breit. Einerseits zeichne sich bei der politischen Reform „kein großer Wurf“ ab, andererseits sei der Bedarf an Hilfe bei vielen Kindern groß.

Caritas-Armutsexperte Simon Näckel zog eine eher kritische Zwischenbilanz. Zum aktuellen Stand der Diskussion über die Kindergrundsicherung sagte er: „Unsere Erwartungen an die Kindergrundsicherung sind hoch. Leider zeichnet sich aktuell kein ‚großer Wurf‘ ab. So wird das Ziel, die Kinderarmut umfänglich zu bekämpfen und zu überwinden, nicht erreicht.“ Betroffene Kinder und ihre Familien seien den Folgen von Einkommensarmut und sozialer Benachteiligung wahrscheinlich weiterhin ausgesetzt. „So bleiben auch in Zukunft die Teilhabechancen von armutsbetroffenen Kindern stark eingeschränkt“, so Näckel.

Kinderstiftungen springen oft schnell und unbürokratisch ein

Bisher helfen die Kinderstiftungen der Caritas in vielen Fällen Kindern und ihren Familien in schwierigen Situationen schnell, unbürokratisch und effizient. Sabine Stövhase von der „Aktion Rückenwind“, einer ökumenischen Kinderstiftung aus Göppingen, sagt: „Wir springen oft ein, wenn das Geld für den Nachhilfeunterricht für Kinder nicht reicht. Denn ein Schulabschluss entscheidet über das ganze weitere Leben der Kinder.“ Oder: Beim Thema „Sport“ zahle das Jobcenter nur die Gebühr für den Fußballverein. „Die Mädchen und Jungen brauchen aber auch Fußballschuhe, Trikots und Hosen, um mitkicken zu können“, so Stövhase. Hier helfe die „Aktion Rückenwind“. Anita Knauß, Geschäftsführerin der Kinderstiftung „Knalltüte“ (Ost-Württemberg), macht besonders auf die Bedarfe von Schülerinnen und Schülern aufmerksam: „Bei der Einschulung brauchen die Kinder einen neuen Schulranzen, Federmäppchen, spezielle Stifte, Wasserfarb-Kasten und vieles mehr. Dafür reicht das Geld vom Job-Center bei weitem nicht.“ Viele Alleinerziehende oder Geringverdiener könnten sich die Utensilien nicht leisten. Hier springe die Kinderstiftung „Knalltüte“ ein.

„Es geht darum, im Winter nicht zu frieren“

Wesentliche Aufgabe der Caritas-Kinderstiftungen ist es, benachteiligten Kindern Zugang zu Bildung, Kultur und Sport zu ermöglichen. Die Mädchen und Jungen sollen sich wie ihre Altersgenossen entwickeln können und die gleichen Chancen haben wie sie. Doch es hapert laut Anita Knauß eben nicht nur an Unterricht oder Zugang zum Sportverein, sondern sehr oft an viel Grundlegenderem: „Kleine Kinder wachsen schnell. Wenn es Winter wird, passen die Schuhe, der Schneeanzug oder der warme Anorak nicht mehr. Um es ganz deutlich zu sagen: Hier geht es nicht um die Teilnahme am Ballettunterricht, sondern zunächst einmal darum, im Winter nicht frieren zu müssen.“

Die Caritas-Kinderstiftungen und der Caritasverband werden die weiteren Diskussionen über die Kindergrundsicherung und das Bürgergeld mit großer Aufmerksamkeit verfolgen und sich aktiv in die politischen Prozesse einbringen.

Ansprechperson

Thomas Wilk

CaritasStiftung Lebenswerk Zukunft

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