IQB-Studie: soziale Ungleichheit wächst im deutschen Bildungssystem

Nach der Veröffentlichung erster bundesweiter Ergebnisse im Sommer, folgten nun vom IQB vertiefende Analysen zu den einzelnen Bundesländern. Auch in Baden-Württemberg erreichten 2021 weniger Viertklässler*innen die Mindest-Bildungsstandards in den Fächern Deutsch und Mathematik. Auch diese Studie zeigt auf alarmierende Weise auf, dass insbesondere Kinder in sozialen Benachteiligungslagen schlechtere Ergebnisse erzielten – die Schere im deutschen Bildungssystem geht weiter auseinander. 

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2021 war ein hochgradig schwieriges Jahr an deutschen Schulen, die Schulschließungen aufgrund der Pandemiemaßnahmen hatten bereits eindeutige Spuren hinterlassen – gerade bei sozial benachteiligten jungen Menschen. Dass die Leistungen der Viertklässler*innen laut der Studie des Instituts zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) im Vergleich 2016 auf 2021 deutlich abgefallen sind, ist jedoch nicht ausschließlich darauf zurückzuführen, es setzt sich ein Trend fort. Weniger Schüler*innen erreichten die Regelstandards, mehr Schüler*innen verfehlten die Mindeststandards – auch in Baden-Württemberg. Besonders Schüler*innen aus Familien mit Flucht- und Migrationserfahrung und aus einkommensschwachen Familien schnitten schlechter ab. 

Aus unserer Sicht zeigt sich einmal mehr, dass das Bildungssystem in Deutschland allgemein sowie konkret in Baden-Württemberg einer grundständigen Reform bedarf. Einzelne Programme, wie das Unterstützungskonzept Starke Basis, reichen hier nicht aus. Es braucht ein umfassendes Gesamtpaket an Reformen und Maßnahmen, damit für alle jungen Menschen, unabhängig ihres Elternhauses, das Recht auf Bildung verwirklicht wird.

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